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PDD

Neuropatische Drüsenmagendilatation

Bezeichnungen Dilatation = Erweiterung des Drüsenmagens. Vögel haben einen Vormagen und einen Muskelmalgen. Der Vormagen wird auch Drüsenmagen genannt.

  • PDD (engl.: Proventricular Dilatation Disease)
  • Myenterische Ganglioneuritis
  • Neuropathische Vormagendilatation / Drüsenmagenerweiterung / Drüsenmagendilatation / Vormagen-Dilatationssyndrom der Papageien
  • Macaw Wasting Disease

Ursache / Erreger Es wird ein Virus vermutet, die Forschung nach der genauen Ursache ist aber noch nicht abgeschlossen.

Die Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr kann kaum abgeschätzt werden. Großpapageien zeigen oftmals im Alter von 3 bis 4 Jahren erste Krankheitsanzeichen. Eine lange Inkubationszeit scheint also wahrscheinlich zu sein.

PDD ist eine weltweit verbreitete Krankheit der Papageien. Wurde vereinzelt auch bei Sittichen und anderen Vögeln beobachtet. Symptome Die Symptome können sich langsam verschlimmern oder plötzlich akut auftreten. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit sehr schnell tödlich.

  • Die Nahrung wird im Krankheitsverlauf immer schlechter verwertet. Der Kot besteht oftmals aus unverdauten Körnern. Die Tiere verlieren zusehends an Kondition und Körpergewicht.
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Schwarz verfärbter Kot (Hinweis auf verdautes Blut)
  • Störungen des zentralen Nervensystems
  • Apathie
Kot bei PDD-Erkrankung

Diagnose Röntgen mit Kontrastmittel um den erweiterten Drüsenmagen zu erkennen. Normalerweise wird der Drüsenmagen auf dem Röntgenbild durch den Leberschatten überdeckt. Bei PDD ist der Drüsenmagen nach links erweitert und der Muskelmagen wird dadurch weiter nach rechts geschoben. Dies ist aber noch kein 100%iger Hinweis auf PDD.

Teilweise findet man den Hinweis auf eine Kropfbiopsie. Dazu wird unter Narkose Gewebe aus dem Kropf entnommen und mikroskopisch untersucht. PDD führt zur Entzündung der Nerven im Verdauungstrakt und damit zu Schädigungen der Kropfschleimhaut. Sind diese erkennbar, ist das ein sicherer Hinweis auf PDD. Umgekehrt ist das Fehlen von Läsionen jedoch kein Ausschlusskriterium der Krankheit. Differentialdiagnose Ein vergrößerter Drüsenmagen ist nicht direkt mit PDD gleichzusetzen!

Die Symptome können durch andere Krankheiten verursacht werden, wie zum Beispiel: Bleivergiftung, Infektionen des Verdauungstraktes (bakteriologische, mykologische oder viral!), Parasiten, Megabakterien, Tumore, Fremdkörper. Die PDD-Erkrankung unterliegt also oftmals einer Verdachtsdiagnose. Therapie Die Bekämpfung des Erregers ist derzeit noch nicht möglich, da der Virus noch nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. Eine Heilung ist also bisher nicht möglich.

Deshalb beschränkt sich die Behandlung auf das lindern der Symptome und der Bekämpfung von Sekundärinfektionen. Stress sollte unbedingt vermieden werden. Das Immunsystem sollte unterstützt werden.

Die Tiere werden mit leicht verdaulichem Futter versorgt - z.B. Pellets, Eifutter, Handaufzuchtsfutter, lactosefreie Säuglingsnahrung, gekochte Kartoffeln, Nudeln und Reis. Obst, Gemüse und Futterpflanzen ergänzen den Speiseplan.

Im Endstadium der Krankheit kann man betroffene Tiere oftmals nur noch erlösen.

Literatur / Quellen

  • Kompendium der Ziervogelkrankheiten, von Erhard F. Kaleta, Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns, 3. Auflage, 2006, Schlütersche Verlag, ISBN 3899930258, S. 281 ff.
  • Ziervögel, Erkrankungen, Haltung, Fütterung, von Angelika Wedel, 2. Auflage, 2004, Parey Verlag, ISBN 3830441584, S. 184 ff.

Text: Jana Rückschloss Januar 2008

krankheiten/pdd.txt · Zuletzt geändert: 2024.01.31 08:20 von daniela

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