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Wilde Karde
Kategorie:
Wildpflanzen
Deutscher Name:
Wilde Karde, Kardendistel
Igelkopf, Immerdurst, Raukarde, Venusbecken, Walkerdistel, Weberdistel,
Botanischer Name:
Dipsacus fullonum
Unterarten:
Beschreibung:
Die wilde Karde gehört zu den Kardengewächsen und ist nicht mit den Disteln verwandt. Die zweijährige stachelige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 70 bis 200 cm. Der Stängel ist kantig, stachelig und im oberen Bereich verzweigt. Die Grundblätter sind kurz gestielt, in einer Rosette angeordnet und werden bis zu 30 cm lang. Die gegenständigen Stängelblätter sind in der Basis paarweise tütenförmig zusammengewachsen und am Rand gekerbt. Im ersten Jahr bildet die Pflanze eine Rosette aus, aus der erst im zweiten Jahr die große Pflanze wächst. Die kegelförmigen, ca. 3 - 8 cm großen Blütenköpfe haben lange stechende Hüllblätter und borstige Spreublätter, die länger als die Blüten sind. Aus ihnen wachsen die lila, 4-zipfeligen Blüten, die sich in Ringen um das Köpfchen öffnen.
Vorkommen:
An Wegen , Dämmen, Ufern und auf Ödflächen in Mittel- und Südeuropa.
Erntezeit:
Juli bis August
Verträglichkeit:
Diese Pflanze ist umstritten oder in Teilen giftig. Es kann Verwechseleungsgefahr mit giftigen Pflanzen geben. Bitte Beschreibung gründlich lesen.
Verwertbare Teile:
Die Samen in den aufgeschnittene reife Ähren. Wenn die Tiere nicht erkennen, dass darin etwas Fressbares ist, kann man diese zuvor auf Papier an einem trockenen warmen Ort legen. Die Samen lassen sich dann nach ein paar Tagen ausklopfen. Die Kardensamen werden teilweise auch im Futtermittelhandel angeboten.
Wichtige Inhaltsstoffe:
Wilde Karde gehört zu den fettreichen Saaten.
Das Öl besteht aus 53,3% Linolsäure und 32,1% Ölsäure.
Das Protein der Samen hat einen hohen verfügbaren Anteil der Aminosäure Lysin.
Sonstige: Gerbstoffe, Saponine und organische Säuren
Sonstige Informationen:
Der Gattungsnahme Dipsacus leitet sich vom griech. „Dipsa“ für Durst ab. Er bezieht sich auf die mit Regenwasser gefüllte Blatttüte der Pflanze. Aus dieser sollen Wildvögel trinken. Der Artname fullonum stammt von der mittelalterlichen Berufsbezeichnung „Fuller“ für Tuchmacher. Diese verwendeten die Fruchtstände zum Aufrauhen von Wollgewebe. Jedoch wurde dazu meist die Weber-Karde verwendet, die bis ins 20 Jh. dazu kultiviert wurde.
Als Heilpflanze war die Karde eher unbekannt. Der Wurzel wird jedoch eine antibakterielle, blutreinigende, harn- und schweißtreibende Wirkung nachgesagt. Im Mittelalter wurde sie äußerlich bei Schrunden und Warzen angewendet. Heute wird sie als Tinktur bei Borreliose empfohlen. Allerdings gibt es für die Wirksamkeit keine wissenschaftlichen Nachweise.
An einem sonnigen Standort kann man auch im eigenen Garten wilde Karde ansähen. Dazu einfach ein paar Samen im Herbst auf die Erde geben und etwas andrücken. Da es Lichtkeimer sind, nicht mit Erde bedecken.
Im Winter verzehren vor allem Distelfinken die Samen.
Galerie:
Verwendete und Weiterführende Literatur
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