Inhaltsverzeichnis
Pastinake
Kategorie:
Wildpflanzen
Deutscher Name:
Pastinak oder Pastinake
Synonyme:Gänsewurzel,Germanenwurzel, Hammelmöhre, Hirschmöhre, Moorwurzel, weiße Möhre
Botanischer Name:
Pastinaca sativa
Unterarten:
Wiesen-Pastinak (Pastinaca sativa ssp. sativa var. pratensis)
Gemüse-Pastinak (Pastinaca sativa ssp. sativa var. sativa)
Zottiger Pastinak (Pastinaca sativa ssp. sylvestris)
Beschreibung:
Der zweijährige Pastinak gehört zur Familie der Doldengewächse und wird 30-100cm hoch. Aus der außen gelblichen bis bräunlichen, innen weißfleischigen Pfahlwurzel wächst im zweiten Jahr ein glänzender, kantig gefurchter Stängel. Die gelbgrünen Blätter sind einfach gefiedert und bestehen aus 3-7 Paaren eiförmiger, behaarter Fiederblätter. Beim zerreiben riechen sie aromatisch möhrenartig. Die gelben Blüten wachsen in einer 5-20 strahligen Dolde.
Die Wurzel des im Handel erhältlichen Gemüse-Pastinak kann ein Gewicht von 500 - 1500g erreichen und hat einen herben bis süßlich-würzigen Geschmack.
Vorkommen:
Ursprünglich stammt die Pflanze vermutlich aus Westasien. Wild findet man Pastinak auf nährstoffreichen, meist kalkhaltigen und lehmigen Böden. Auf Wiesen- und an Wegrändern, Böschungen, in Steinbrüchen und auf Eisenbahngeländen.
Die Anbaugebieter der Feldfrucht sind Asien, Deutschland, England, Frankreich, Niederlande, Österreich, Skandinavien, Ungarn und USA.
Erntezeit:
ab Oktober bis zum ersten Frost
Verträglichkeit:
Diese Pflanze ist umstritten oder in Teilen giftig. Es kann Verwechseleungsgefahr mit giftigen Pflanzen geben. Bitte Beschreibung gründlich lesen.
Verwertbare Teile:
In Maßen die Wurzel, frisch oder getrocknet z.B. in der WühlkisteIn der Literatur findet man auch Informationen, dass die Blätter, Blüten und die Samen der Wildform in der Wildkräuterküche verwendet werden können [Dreyer], jedoch wird die Pflanze für Vögel als schwach giftig angegeben [Busch].
Wichtige Inhaltsstoffe:
Wurzel:
Vitamine: Provitamin A, Vitamin B 1, B 2, B6 und C
Mineralstoffe u. Spurenelemente: Kalium, Calcium, Eisen, Phosphor, Magnesium, Zink
Sonstiges: Inulin
Gesamte Pflanze: Bergapten, Xanthotoxin, Imperatorin
Früchte: Ätherisches Öl, Calciumoxalat
Sonstige Informationen:
Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts war die Pastinake oder der Pastinak in Deutschland ein Grundnahrungsmittel. Dann wurde sie von der Kartoffel und Karotte verdrängt. Während sie in Frankreich, Österreich und England wieder eines der beliebtesten Wintergemüsen ist und in Amerika sogar als klassisches Weihnachtsgemüse gilt, findet sie in Deutschland bisher nur in der Vollwertküche und in der Babynahrung größeren Zuspruch. Das langsam wachsende und sehr stärkehaltige Gemüse ist so robust, dass es keine Pflanzenschutzmittel benötigt und sich zudem besonders durch einen niedrigen Nitratwert auszeichnet.
Die fleischige Wurzel hat ungefähr den gleichen Kohlehydratgehalt wie Kartoffeln und ist reich an Ballaststoffen. Sie liefert außerdem viele Vitamine und Folsäure. Besonders nennenswert ist ihr hoher Kaliumgehalt.
Jedoch enthalten alle Pflanzenteile Bergapten und Xanthotoxin, die wie beim Riesenbärenklau, bei dafür anfälligen Personen phototoxische Reaktionen auslösen können. Das heißt es sensibilisiert die Haut gegen Sonnenlicht und UV-Strahlung. Durch die Substanz werden bei Lichteinwirkung starke Entzündungen und Sonnenbrand hervorgerufen.
Anderseits wird in der Literatur beschrieben, dass aus den Blättern, wie Petersilie verarbeitet, Kräuterbutter hergestellt oder sie als Beigabe zu Salaten, Suppen und Gemüsen verwendet werden können. Die Samen können als kümmelähnliches Trockengewürz eingesetzt werden. [Dreyer, Bendel]
Die Früchte enthalten Calciumoxalat, das die Nieren belasten kann.
Das in den Wurzeln enthaltene Inulin macht sie auch für Diabetiker interessant. In der Naturheilkunde wurde die Pastinake bei Blasen-, Leber- und Nierenleiden verwendet. Auch gegen Impotenz sollte sie wirken und war Nonnen und Mönchen wegen ihrer "anregenden Wirkung" strikt verboten.
Galerie:
Pastinake
Verwendete und Weiterführende Literatur
zurück zur Übersicht
Trotz sorgfältiger Überprüfung kann keine Gewähr für die Richtigkeit und Allgemeingültigkeit der Aussagen übernommen werden. Ein Haftungsanspruch gegenüber den Autoren für Schäden und Beeinträchtigungen jeder Art, die aus der Anwendung der gegebenen Informationen resultieren, ist grundsätzlich ausgeschlossen.