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Nachtkerze

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Kategorie:

Wildpflanzen

Deutscher Name:

NachtkerzeAbendblume, Eierblume, Gelber Nachtschatten, Gelbe Rapunzel, Härekraut, Hustenblume, Nachtblume, Nachtschlüsselblume, Nachtstern, Rapontika, Rübenwurzel, Schinkenkraut, Schinkenwurz, Sommerstern, Süsswurzel, Stolzer Heinrich, Weinblume,Weinkraut

Botanischer Name:

Oenothera biennis

Unterarten:

Es gibt über 120 Nachtkerzenarten. Bei uns findet man neben der häufig vorkommenden Gemeinen Nachtkerze gelegentlich auch noch die Kleinblütige Nachtkerze.

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Beschreibung:

Die Gemeine Nachtkerze ist eine zweijährige krautige Pflanze, die zwischen 50 bis 200cm hoch wächst. Sie bildet eine spindelförmige, fleischige, rübenartige Wurzel, die bis zu 20cm lang werden kann und rötlich überlaufen ist. Am Wurzelhals kann sie bis zu 5cm dick werden.

Im ersten Jahr entsteht nur eine dem Boden dicht aufgelegte Blattrosette. Die Blätter der Blattrosette sind länglich verkehrt-eiförmig oder elliptisch und verschmälern sich zum Stiel hin. Ihr Rand ist geschweift bis buchtig gezähnt oder fast glatt. Sie enden in einer stumpfen Spitze, sind behaart und zeigen auf der Oberseite häufig rote Punkte.

Im zweiten Jahr, wenn 20 bis 50 Blätter gebildet sind, beginnt der Spross aufrecht in die Länge zu wachsen. Die wechselständigen Stängelblätter haben eine länglich-lanzettliche Form. Die Spreite läuft in eine Spitze aus. Der Rand ist unregelmäßig feingezähnt und locker verstreut behaart.

Die Blüten sind in traubenförmiger Ähre angeordnet, wobei sich die unteren früher öffnen als die oberen. Der Blütenstand trägt etwa zwei bis drei Zentimeter lange, intensivgelbe Stieltellerblüten, die vierzählig sind und in der Achsel eines Tragblattes sitzen. Tief unten im engen Blütenbecher befindet sich der vierfächerige, unterständige Fruchtknoten. Die vier Narben des mehrere Zentimeter langen Griffels sind am Blüteneingang. Die einzelnen Blüten sind sehr kurzlebig. Sie öffnen sich erst in der Abenddämmerung und sind meistens bis zum nächsten Mittag wieder verblüht. Der genaue Zeitpunkt, zu dem sich die Blüten öffnen, ist abhängig vom Sonnenstand, von der Tagestemperatur sowie von der Luftfeuchtigkeit. Sie entfalten sich so rasch, dass man die Bewegung mit bloßem Auge beobachten kann.

Die Frucht ist eine linealisch-längliche, vierkantige, vorn stumpfe, vierfächrige Kapsel, die bis zu 3cm lang wird. Sie ist mit filzigen Haaren bedeckt. Die Reife findet zwischen August und Oktober statt. Die Fächer enthalten pro Fach 200 bis 230 Samen. Die 1,5mm langen Samen sind unregelmäßig geformt, scharfkantig und dunkelgrau bis schwarzbraun gefärbt.

Vorkommen:

Sie stammt ursprünglich aus dem nordamerikanische Raum. Das Verbreitungsgebiet reicht von Kanada bis New Mexico. Dort wächst sie in Prärien, auf alten Feldern und an Straßenrändern.

Sie wurde 1612 erstmals nach Europa gebracht und im 18 Jahrhundert als Schmuckpflanze in Gärten und Parks eingebürgert. Heute kommt sie verstreut wildwachsend in ganz Europa vor und fehlt nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen. Man findet sie vor allem auf sandigen, kiesigen Plätzen wie Schuttplätzen und Böschungen.

Erntezeit:

Blütezeit ist von Juni bis September. Die Fruchtkapseln mit den Samen kann man von August bis Oktober sammeln.

Verträglichkeit:

Alle Pflanzenteile sind unbedenklich und dürfen in größerer Menge verfüttert werden

Verwertbare Teile:

Sittiche fressen mit Vorliebe die halbreifen Samen. Dazu hängt man die Samenstände einfach zum Ausfressen auf. Im guten Futtermittelhandel kann man die reifen winzig kleinen schwarzen Nachtkerzensamen auch kaufen. Diese bietet man am besten in einem extra Schälchen an.Blätter und Blüten, die auch von Menschen gegessen werden können, können ebenfalls angeboten werden.

Wichtige Inhaltsstoffe:

Sonstige Informationen:

Schon die nordamerikanischen Indianer verwendeten die Nachtkerze als Heilpflanze. Die Samen der Nachtkerze enthalten Eiweiße, an deren Aufbau Aminosäuren wie Gystein, Methionin, Tryptophan beteiligt sind, Zellulose, Lignin und fettes Öl, das viele essentielle Fettsäuren enthält. Die Gemeine Nachtkerze ist eine der wenigen bisher bekannten Pflanzen, deren Samenöl die dreifach ungesättigte Gamma-Linolensäure besitzen. Diese Fettsäure kann vom menschlichen Körper nicht synthetisiert werden. Außerdem kommen als weitere wichtige Fettsäuren die Linol- und Ölsäure vor.

In der modernen Nedizin nutzt man das aus den Samen gewonnene Öl in Fertigarzneimitteln in Cremes und vor allem in Kapselform zur Linderung von Hauterkrankungen (Neurodermitis), Diabetes mellitus, Arthritis und Prämenstruellem Syndrom. Hyperaktive Kinder sollen damit beruhigt werden. Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann gesenkt werden, ein Schutz vor Herzinfarkt ist gegeben. Die Symptome der Multiplen Sklerose (MS) werden abgeschwächt. Nachtkerzensamenöl-Kapseln gelten nicht als Medikament, sondern als Diätisches Lebensmittel. Eine Ausnahme bildet die Behandlung der Neurodermitis. Der Erfolg der Therapie mit Nachtkerzensamenöl ist in mehr als 100 klinischer Tests in 21 Ländern nachgewiesen worden.

Die „Schinkenwurzeln“ kann man als Gemüse essen. Beim Kochen werden sie schinkenrot. Die jungen Blätter können als Salat oder spinatähnliches Gemüse zubereitet werden und die Blüten werden gern als essbare Dekoration verwendet.

Galerie:

Verwendete und Weiterführende Literatur
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futterpflanzen/uebersicht/wildpflanzen/nachtkerze.txt · Zuletzt geändert: 2023.04.28 19:40 von 127.0.0.1

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