Gefahren
Gefahrenquellen bei Spielzeug und Einrichtung
Die Anleitungen werden vor allem durch unsere Forenuser zur Verfügung gestellt. Wir achten bei der Auswahl auf ungiftige Materialien und Tauglichkeit. Trotzdem kann es durch die Auswahl und Verarbeitung einiger Materialien zu Gefahren kommen. Wir geben Ihnen im Folgenden einen Überblick möglicher Gefahrenquellen, so können Sie für ihre Vögel selber entscheiden, welche Materialien sie meiden.
Für den Ausbau der Datenbank sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Sie können uns gern Ihre Bastelideen zusenden. Den Fragebogen finden Sie » unter diesem Link.
Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es werden insbesondere oft diskutierte Materialien vorgestellt.
Papprollen von Toilettenpapier / Küchenpapier
Verwendung: Als Spielzeug zum Schreddern oder verstecken von Leckerlis.
Gefahr: Enthaltene Giftstoffe durch die Herstellung. Sowohl Chemikalien im Papier selber, als auch im Klebstoff, der die Rollen zusammen hält. Papprollen von Toilettenpapier können durch Keime belastet sein, wenn sie im Bad genutzt wurden.
Alternativen: Um zumindest Keime aus dem Sanitärbereich zu vermeiden, kann man Küchenrollen nutzen oder das Papier vorher komplett abwickeln. Die Inhaltsstoffe lassen sich kaum vermeiden.
Kopierpapier, Schreibpapier und bedrucktes Papier
Verwendung: Als Spielzeug zum Schreddern oder verstecken von Leckerlis.
Gefahr: Enthaltene Giftstoffe durch die Herstellung.
Alternativen: Ausweichen auf natürliche Materialien zum Schreddern wie Stroh, Reisig von ungiftigen Bäumen oder auch ungesalzene Reiswaffeln.
Strohringe / Heukränze
Verwendung: Als Spielzeug zum Schreddern und als Schaukel.
Gefahr: Meist sind diese Ringe mit Sehne oder Draht gebunden. Wenn die Vögel den Ring bearbeiten, besteht die Gefahr der Schlingenbildung. Sie können sich in den Schnüren verheddern und schlimme Verletzungen davon tragen bis hin zum Tod. Die Schnüre können auch angeknabbert und verschluckt werden. Draht ist meistens verzinkt oder mit Plastik ummantelt und dadurch giftig. Bei käuflichen Strohkränzen weiß man zudem auch nicht, ob sie chemisch behandelt wurden um die Haltbarkeit zu erhöhen.
Alternativen: Selber bauen ist die beste Alternative. Eine Anleitung finden Sie » unter diesem Link. Alternativ kann man Ringe aus Weidenästen basteln. Mit unbelaubten Weidenzweigen kann man leicht stabile Schaukelringe herstellen.
Seile (Sisal, Baumwolle, Hanf, synthetisch)
Verwendung: Zur Aufhängung von Schaukeln, als Sitzseile.
Gefahr: Alle Seilarten können ausfasern. Wenn Nymphensittiche an den Seilen „zuppeln“, können sie auch Fasern davon lösen und schlucken. Es kann zu Verdauungsstörungen kommen und bis hin zum Tod führen. Bei großen Schlingen können sie sich zudem darin verheddern. Synthetikseile oder imprägnierte Seile sind komplett ungeignet, da sie giftig sind.
Alternativen: Edelstahl-Ketten sind eine ungiftige Alternative. Verzinkte Ketten sind giftig, im Baumarkt erhält man teilweise aber nur solche. In dem Fall kann man Ketten aus Edelstahl auch im Internet bestellen.
Ketten aus Plastik, wie sie zum Absperren von Baustellen genutzt werden sind ebenfalls geeignet. Wenn die Nymphensittiche jedoch etwas davon abknabbern können sind sie ebenfalls ungeeignet. Bevor man alle Seile durch die preisgünstigen Plastikketten ersetzt, sollte man mit einer Schaukel testen, ob die Nymphensittiche sie mit dem Schnabel wirklich nicht beschädigen können.
Entscheidet man sich für die Verwendung von Seilen, müssen diese peinlichst kontrolliert werden. Zerfasern die Nymphensittiche die Seile, müssen sie entsorgt werden. Abstehende Borsten können mit einem Feuerzeug vorsichtig „abgeflammt“ werden.
Die Schnittkanten der Seile sollten durch Seilendkappen geschützt werden. Vorsicht, diese werden oft verzinkt angeboten! Der Eigenbau oder passende Plastikkappen sind unbedenklicher.
Bast
Verwendung: Als Befestigungsmaterial, zum Spielen.
Gefahr: Verheddern, Strangulierung, abgeschnürte Gliedmaßen.
Alternativen: Lose Bastschnüre sollte man ausschließlich unter Aufsicht anbieten! Zum Befestigen eignen sich die Schnüre, wenn man sie knapp über dem Knoten abschneidet und darauf achtet, dass sich keine Schlingen bilden können. Auch bei sauber verarbeitetem Bast muss regelmäßig kontrolliert werden.
Zum „Fieseln“ eignen sich Stroh und Heu als Alternativen sehr gut.
Glöckchen / Schellen
Verwendung: Zum Spielen.
Gefahr: Die handelsüblichen Glocken sind sehr oft verzinkt oder mit anderen toxischen Stoffen verarbeitet. Dies kann bei häufigem Gebrauch zu einer schleichenden Vergiftung führen.
In Schellen können die Nymphensittiche sich je nach Größe Schnabel und Krallen einklemmen und hängen bleiben.
Alternativen: Im Hundebedarf bekommt man manchmal Glöckchen aus Edelstahl. Bei Schellen muss man darauf achten, dass die Öffnung klein genug ist, dass kein Nymphensittich mit seinem Schnabel dazwischen kommt.
Schrauben / Haken / Karabiner / Draht
Verwendung: Zum Befestigen / Bauen von Spielzeug oder Einrichtung.
Gefahr: Die handelsüblichen Schrauben und ähnliche Metallteile sind verzinkt. Dies kann zu einer schleichenden Vergiftung führen, wenn die Vögel daran knabbern. Bei schlechter Verarbeitung können die Tiere sich an den Spitzen von Schrauben, Nägeln u.Ä. verletzen.
Alternativen: Man erhält Schrauben und Haken auch aus Edelstahl, dies ist eine ungiftige Alternative. Falls möglich kann man Schrauben verdeckt einbauen, so dass die Nymphensittiche nicht in direkten Kontakt kommen können. In dem Fall können normale Schrauben verwendet werden.
Insbesondere beim Volierengitter sollte man Edelstahldraht verwenden!
Eierkartons
Verwendung: Als Wühlkiste.
Gefahr: Die darin gelagerten Eier können Überträger von Salmonellen sein. Auch andere Keime können durch den Hühnerkot übertragen werden. Eine Ansteckungsgefahr mit roter Vogelmilbe ist ebenfalls möglich.
Die Pappe kann giftige Inhaltsstoffe enthalten.
Alternativen: Andere Pappkartons oder kompletter Verzicht. In manchen Läden bekommt man unbenutzte, neue Eierschachteln.
Körbe
Verwendung: Als Wühlkiste, Schaukel, Sitzplatz
Gefahr: Handelsübliche Weidenköbe, Blumenübertöpfe, Untersetzer, Blumenampeln und Ähnliches sind meist chemisch behandelt. Die Weidenzweige werden gesotten, gebleicht und imprägniert. Die Nymphensittiche können beim Schreddern Giftstoffe aufnehmen.
Alternativen: Selber bauen oder Verzicht. In manchen Gegenden gibt es noch Korbmacher, bei denen man eventuell unbehandelte Ware bestellen kann.
Texte von Jana Rückschloss