Sorgen Sie anfangs für Ruhe in der Umgebung der Nymphensittiche, aber schirmen Sie die Tiere nicht vollständig vom Alltag ab. Wenn die Vögel zum Beispiel Angst vor bestimmten Gegenständen oder dem Türklingeln zeigen, sollten Sie keine bestätigenden Reaktionen zeigen. Damit würden Sie das Verhalten nur verstärken. Nymphensittiche schauen sich viel voneinander ab. Macht ein Tier im Schwarm den Anfang, werden auch die anderen neugierig. Viele Verhaltensweisen kann man erst in kleinen Schwärmen ab vier oder sechs Vögeln beobachten. Vorraussetzungen:
geeignete Methoden:
Ein fester Tagesablauf Ein geregelter Tagesablauf erleichtert den alltäglichen Umgang mit Nymphensittichen. Wenn es jeden Abend zur gleichen Zeit frisches Futter in der Voliere gibt, wird der Schwarm auch lieber rein gehen.
Bestechung mit Kolbenhirse Fast jeder Nymphensittich findet Kolben- und Rispenhirse unwiderstehlich. Halten Sie den Vögeln den Leckerbissen vorsichtig hin, ohne ruckartige Bewegungen. Notfalls mit ausgestrecktem Arm und extra langem Hirsekolben. Wenn die Tiere Angst zeigen und weglaufen, gehen Sie nicht hinterher. Wenn Ihre Vögel Interesse zeigen, ist das bereits ein Erfolg! Wenn Ihre Nymphensittiche von der Hirse fressen, können Sie langsam den Abstand verringern. Es gibt keine allgemein gültigen Zeitangaben, testen Sie einfach, wie Ihre Vögel reagieren. Bei besonders scheuen Vögeln kann man auch versuchen durch das Volierengitter Kontakt aufzubauen. Mit einer Trennung zwischen sich und dem Menschen fühlen sich viele Nymphensittiche sicherer. Nymphensittiche bauen langsam Vertrauen auf. Viele kommen irgendwann auch auf die Hand, anfangs mit großer Skepsis:
Clickertraining Vögel sind sehr intelligent und können erstaunliche Aufgaben meistern. Das Clickertraining fordert sie geistig und nebenbei wird Vertrauen zum Menschen aufgebaut. Die Methode basiert auf Belohnung, arbeitet niemals mit Bestrafung. Es wird niemals Zwang ausgeübt, trotzdem agieren die Vögel freiwillig und mit sichtlicher Begeisterung. Dieses Thema ist so umfangreich, das wir dafür eine Unterseite eingerichtet haben. Unter dem Button Clickertraining finden Sie Grundlagen, Anleitungen und Beispiele.
Ungeeignete, fragwürdige und tierschutzwidrige Methoden:
Handaufzucht Handaufzuchten vermitteln den Glauben an einen Vogel nach Maß. Sie sind zahm, verkuschelt und lieben ihren Menschen. Über die möglichen Risiken wissen aber nur wenige Vogelhalter Bescheid, wenn sie sich für so ein Tier entscheiden. Die Probleme fangen meist erst mit der Geschlechtsreife an. Es kann bis zu einem Jahr nach dem Kauf dauern, bevor merkliche und ernsthafte Schwierigkeiten auftreten. Für weitere Informationen lesen Sie bitte hier weiter: mehr…
agressive Methoden In Foren hört man immer wieder von Ratschlägen, die sanften Zwang, sanfte Gewalt oder Ähnliches beinhalten. Oft wird dazu geraten das Tier zu Greifen und fest zuhalten um es an die Hand zu gewöhnen. Sanftes Kraulen und beruhigendes Reden oder das Tier an das eigene Herz halten vermindern mit Sicherheit nicht die Todesängste und den Stress, die ein Vogel während dieser Prozedur erleiden muss.
Solche Methoden erinnern an veraltete Erziehungsmethoden mit denen der Wille gebrochen oder gebeugt werden sollte. Wir lehnen diese Herangehensweise ab, da sie nachhaltige psychische Schäden verursachen und das Vertrauen damit endgültig zerstört werden kann.
Futterentzug Der Entzug des Futters um die Tiere durch Hunger an die Hand zu gewöhnen ist tierschutzwidrig.
Flügel stutzen Die Flügel zu beschneiden, so dass die Vögel nicht mehr fliegen können ist tierschutzwidrig.
Text: Jana Rückschloss