Wildpflanzen
Blut-Weiderich
Acker-Weiderich, Ähren-Weiderich, Blutkraut, Brauner Weiderich, Gemeiner Weiderich, Rosen-Weiderich, Rotschwanz, Stolzer Heinrich
Lythrum salicaria
Blut-Weiderich ist eine mehrjährige krautige Staude, die eine Wuchshöhe von 50 - 160cm, unter guten Bedingungen auch mal 200cm erreichen kann und zur Familie der Weiderichgewächse gehört.
Typisch sind die bis zu 100 violetten 1,5 - 2,5cm großen Einzelblüten, die in einem langen ährenartigen Blütenstand wachsen. Das Besondere am Blut-Weiderich ist, dass jede Pflanze einen von drei unterschiedlichen Blütentypen besitzt, die sich in der Länge von Staubblättern und Griffeln sowie Pollengröße und -farbe unterscheiden.
Am aufrechten, vierkantigen Stängel sitzen gekreuzt gegenständig lanzettlich geformte, am Grund abgerundete oder herzförmige Blätter. Aus einem Wurzelwerk wachsen oftmals bis zu 30 Stängel.
Die ca. 4 6mm langen Früchte bestehen aus zweiklappigen Kapseln. Bei Reife springen sie auf und geben Samen, die mit Schleimhaaren ausgestattet sind frei. Diese haften leicht an Wasservögeln und Insekten fest, die sie auf diese Weise ausbreiten. Zudem werden sie von Wasser und Wind verbreitet.
Blut-Weiderich kommt in Europa, Asien, Australien und seit dem 19. Jahrhundert in Nordamerika als Neophyt vor.
Er wächst auf nassen Wiesen, in Wiesengräben, an Teichufern, Flachmooren, Riedgrasbeständen auf nährstoffreichen, schweren und kalkhaltigen Ton- und Lehmboden.
Blütezeit Juli - September, ab August kann man die halbreifen Samenstände ernten
Diese Pflanze darf nur in Maßen verfüttert werden. Bitte die Beschreibung gründlich lesen.
Halbreife Samenstände, welche man am besten in einem schweren Gefäß mit Wasser zum Selbsternten anbietet.Wegen den ätherischen Ölen, dem hohen Gerbsäureanteil und der harntreibenden Wirkung nur in Maßen anbieten!
Vitamine:Provitamin AMineralien: Calium, EisenSonstige: Harz, Pektin, atherisches Öl, Glykosid Salicarin, Flavon Vitexin, Gerbstoffe [Kaese, Heil]
Schon Charles Darwin hat das Phänomen der drei unterschiedlichen Blütentypen erforscht und festgestellt, dass dadurch eine Selbstbestäubung unmöglich und ein Austausch von Erbgut gesichert ist. Auch stellte er fest, dass die meisten Samen gebildet werden, wenn es sich um ergänzende Blütentypen handelt.
Der Name bezieht sich auf die blutstillende Wirkung der schon im Altertum bekannten Heilpflanze. In heutiger Zeit findet die Pflanze in der Naturheilkunde trotz ihrer vielfältigen Heilwirkung kaum noch Verwendung. Der Tee aus Kraut, Stängeln und Wurzeln soll vor allem bei Durchfallerkrankungen helfen und sogar antibiotisch gegen die Krankheitserreger wirken. Mit Waschungen und Umschlägen soll er durch seine antibakterielle Wirkung auch bei Hautentzündungen und Ekzemen helfen. Auch wird ihm eine lymphreinigenden, leberwirksame und harntreibende Wirkung nachgesagt.
Wegen des hohen Gerbstoffgehalts wurde er früher auch zum Gerben eingesetzt.
Verwendete und Weiterführende Literatur
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