Gemüse
Chicorée, Radiccio, Zichorie, Zuckerhut
Synonyme: Belgischer oder Brüsseler Endivie, Bleichzichorie
Cichorium intybus var. foliosum
Der länglich gelbe Chicoree ist ein 10 bis 20 cm langer Kolben, der aus dicht gewickelten, weißen Blättern mit zartgelben bis hellgrünen Spitzen und einem festen Strunk besteht. Er ist der Sprössling der Zichorie und gehört zur Familie der Korbblütler.
Chicoree ist ein typisches Herbst- und Wintergemüse, obwohl es ihn inzwischen nahezu ganzjährig zu kaufen gibt. Er wird in Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Nordafrika und dem gesamten Orient angebaut.
Ende Oktober gräbt man die Wurzeln aus, entfernt die grünen Blätter bis auf das Herz und schlägt die Wurzeln in einem kühlen Ort ein. Nach und nach werden sie zum Treiben in einen dunklen Kellerraum geholt und in Kisten oder Eimern mit feuchtem Sand bei Temperaturen von 10 - 18°C aufrechtstehend eingeschlagen. Im Dunkeln wachsen die bekannten weißen Chicoree-Zapfen, die man den Winter über „ernten“ kann.
Alle Pflanzenteile sind unbedenklich und dürfen in größerer Menge verfüttert werden
Blätter, den besonders bitteren Strunk wegschneiden
Vitamine: Vitamin C, Vitamin B 1, B 2, B 3
Mineralien und Spurenelemente: Calcium, Kalium, Phosphor, Zink
Sonstige: Folsäure, Inulin
[Bendel, Würth]
Bereits 1845 entdeckte der Chefgärtner des Brüsseler Botanischen Gartens durch Zufall, dass die Zichorienwuzeln in seinem dunklen Keller zu treiben begannen und experimentierte damit so lange, bis der heute bekannte Chicoree entstand und 1873 die Neuentdeckung auf einer Messe vorgestellt wurde.
Chricoree gehört eigentlich zu den Grünblattgemüsen. Wegen der besonderen Kulturbedingungen wird er aber nicht grün und besitzt daher nicht den grünen Pflanzenfarbstoff Chlorophyll. Er entwickelt aber dennoch nicht viel weniger Nähr- und Wirkstoffe wie z.B. Kopfsalat. Die enthaltenen Bitterstoffe sollen appetitanregend wirken und eine günstige Wirkung auf Leber- und Galle haben. Der Radiccio ist eine Varietät des Chicorees.
Verwendete und Weiterführende Literatur
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