Kennt man als Vogelhalter gängige und beliebte Futterpflanzen ist es ratsam bei jedem Ausflug in die Natur eine Grundausrüstung mitzunehmen. Ein Strauß frisches Vogelfutter ist schnell gepflückt und stellt hervorragende Nahrung und Beschäftigung für Sittiche und Papageien dar.
Verfüttern Sie nur Pflanzen, die unbedenklich sind und die Sie sicher bestimmen können!
Sammelorte: Samenkapsel des Leimkraut, die von einer Larve genutzt wird. Achten Sie darauf keine Pflanzen an befahrenen Straßen, Bahndämmen oder auf Hundewiesen und gedüngten Feldern zu sammeln! Auch Böden mit Farb- und Schuttresten sollte man meiden. Pflanzen sind natürlich auch oft von Insekten, bzw. deren Larven befallen. In Außenvolieren stellen Maden kaum ein Problem dar, in Innenräumen mag man sie lieber nicht haben. Deshalb sollte man schon beim Sammeln darauf achten, keine zerfressenen Pflanzen zu ernten. Viele Insektenlarven nisten sich in Samenkapseln ein und sind durch kleine Löcher zu erkennen.
Transportbehälter: Kunststofftüten sind nur teilweise geeignet um Pflanzen zu transportieren. Denn in den Tüten sammelt sich schnell Schwitzwasser und empfindliche Pflanzenteile werden zerdrückt. Kunststoffdosen mit Deckel sind ideal. Pflanzen, die zu groß dafür sind, kann man in Zeitungspapier einschlagen, bevor man sie in einer Tasche mitnimmt. Bei längeren Transporten kann man die Sträuße so auch feuchthalten.
Werkzeug: Viele Gräser lassen sich auch mit den Fingernägeln abknipsen. Dies ist aber recht mühsam und dauert länger, als mit einer Schere. Für ausgedehnte Sammelspaziergänge empfiehlt es sich deshalb eine kleine Schere mitzunehmen. Mit einer Gartenschere kann man auch dünne Zweige problemlos schneiden. Für dickere Äste eignen sich Handsägen, die es für wenig Geld im Baumarkt gibt. Mit Bindfaden oder Küchengummis kann man Futtersträuße schon vor Ort portioniert zusammenbinden. Wer Pflanzen mitsamt Wurzelballen sammeln möchte, sollte eine kleine Handschaufel mitnehmen.
Fütterung: Vögel lieben es ihr Futter zu erarbeiten. Deshalb stellen Pflanzen auch so eine willkommene Abwechslung dar. Bieten Sie die Pflanzen nicht auf dem Boden an (außer bei Bodenläufern natürlich). Die meisten Pflanzen kann man im Ganzen in die Voliere hängen. Für beliebte Pflanzen strengen sich die Vögel gern an und meistern ware Kletterkunststücke um an die Leckerbissen zu kommen.
Aufbewahrung: Viele Pflanzen lassen sich einige Tage im Kühlschrank oder Keller aufbewahren. Mit Wurzelballen gesammelte Pflanzen halten sich länger frisch. In der Datenbank findet man oft den Hinweis, das bestimmte Pflanzenteile sich zum Einfrieren eignen. Haben Sie guten Erfolg mit weiteren gefrorenen Arten, freuen wir uns über eine Mail.
Besonders Beeren, Blütenköpfe und Kräuter kann man für den Winter trocknen. Entweder man hängt die Beerendolden und Sträuße auf oder man breitet sie einlagig auf Blechen aus. Bei Letzterem muss das Trockengut regelmäßig gewendet werden. Auch ein mit Fliegengaze bespannter Rahmen eignet sich. Für getrocknetes Gemüse, Obst und Beeren kann man auch einen Dörrautomaten verwenden. Diese gibt es ab etwa 50 € aufwärts. Trockenobst (und Gemüse) schmeckt nicht nur den Vögeln hervorragend.
Frische Zweige halten sich in Vasen und Eimer frisch. Man sollte jedoch die Astteile, die im Wasser gestanden haben entfernen, bevor man das Grün in die Voliere hängt. Im Winter kann man zum Beispiel Obstbäume, Weide und Buche bei Zimmertemperatur austreiben lassen.
Text: Jana Rückschloss